Max Peintner
Der studierte Architekt Max Peintner (1937) wurde zu Beginn der 1970er Jahre mit sarkastischen zivilisationskritischen Zeichnungen bekannt. In ihrer bösartigen Schärfe gelten seine Technikvisionen, Seilbahnen oder Autobahntrassen heute noch als Ikonen der österreichischen Umweltbewegung. Eine Augenerkrankung gab den Ausschlag, sich ab Mitte der 70er Jahre mit dem Prozess des Sehens selbst auseinander zusetzen. Peintner zeichnete, was jeder kennt und für gewöhnlich nicht der Rede wert findet, Nachbilder zum Beispiel, wie sie einem bleiben, wenn man versehentlich in grelles Licht geschaut hat. „Für ihn ist die gezeichnete Selbstwahrnehmung angemessenes Ausdrucksmittel zur Darstellung der wahrgenommenen Umwelt, wie sie im Kopf entsteht. Seine Kunst gilt dem Versuch, analytisch die Gefühle und Sensationen des Ichs in Form einer Abbildfunktion dieses Ichs zu zeigen“ (Peter Weibel).
Max Peintner zeigte seine ersten Wahrnehmungsbilder 1977 auf der Documenta 6 in Kassel, 1986 vertrat er Österreich auf der Biennale Venedig. 2000 widmete ihm die Neue Galerie Graz eine umfassende Retrospektive.