Marcel van Eeden
Dass die Zeitungen, Bücher und Fotos - meist Schwarzweiß-Reproduktionen - ausschließlich aus der Zeit vor seinem Geburtstag am 22. November 1965 entstanden sein müssen, weist auf die intensive Beschäftigung van Eedens mit dem Tod und dem 'Nicht-Dasein' hin - alles kreist um die Zeit, bevor er geboren wurde. Nicht das Nicht-Mehr, sondern das Noch-Nicht steht im Zentrum seiner Bilder. Auf diese Weise sind Hunderte von kleinformatigen Werken entstanden, die nicht zuletzt durch den stets wiederkehrenden Schwarz-Weiß-Kontrast und durch ihr meist standardisiertes Format von 14 x 19 cm oder 19 x 28 cm eindrucksvoll die Vorgaben, die sich der Künstler selbst auferlegt hat, unterstreichen.
Während van Eeden zu Beginn seiner Karriere eher Einzelzeichnungen anfertigt, hat er sich in letzten Jahren auf Serien konzentriert, deren Bestandteile vor allem in ihrer Konstellation zueinander ihre Wirkung auf den Betrachter entfalten. Die Zeichnungen aus den Serien haben den Anschein, als wären sie die Illustrationen einer Erzählung, die teilweise auf geschichtlichen Fakten und teilweise auf Fiktion basierten. Die fast fotorealistische Darstellung der Bilder zeigt wie filmstills mit fesselnder Eindringlichkeit Menschen und Orte, die merkwürdig still stehen und doch jeden Moment in Bewegung kommen könnten. Durch die Verwendung schwarzer Kohlestifte erreicht van Eeden auch die charakteristische Wirkung des chiaroscuro in seinen Werken.