Ina Weber
Seit ihrem Studium ist Ina Weber (1964) viel unterwegs – in deutschen und europäischen Städten, in der französischen Provinz, an den englischen Küsten und hat dabei eine eigenwillige Sammelleidenschaft entwickelt: Sie sammelt Architekturen. Wie eine Art Reiseerinnerung trägt sie die urbanen Eindrücke in Form einer Vielzahl von Fotos zusammen und entwickelt daraus später in Zeichnungen und Skulpturen Welten zwischen Abbildung, Entwurf und rein Imaginärem. Dabei ist ihr Blick weniger auf die städteplanerischen Sensationen gerichtet als vielmehr auf die Erfahrungswelt des Alltäglichen, auf die Dynamik und Flüchtigkeit des großstädtischen Erlebens mit all seinen Absurditäten und seiner verborgenen Poesie. Es scheint, als führten sie ihre Reisen an Orte, die das Gefühl hinterlassen, dass Zeit und Leben auch ohne Ereignisse vergehen kann. Sie isoliert einzelne Gebäude, städtische Ensembles oder auch architektonische Details und entzieht sie so dem lauten und unübersichtlichen Nebeneinander. Ina Webers Modelle und Architekturen beziehen ihre Wirkung aus dem Umstand, dass sie auf eine selbstverständliche Weise vertraut erscheinen. Sie wirken, herausgelöst aus einem konkreten Umfeld, fast ortlos und entfalten durch die Kombination verschiedener Elemente ein vielschichtiges Spiel von Referenzen an persönlich Erinnertem und objektiver Wahrnehmung.
Ihre Arbeiten waren bzw. sind u.a. im Skulpturenpark Köln (-2011), im ZKM Karlsruhe (2008 und 2007), im Kunstverein Kassel (2008), in der Kunsthalle Zürich (2006) und beim Braunschweig Parcours (2004) zu sehen.