Rosemarie Trockel
In den 80er Jahren machte Trockel sich international vor allem mit ihren großformatigen Strickbildern einen Namen. Indem sie bewusst ein Medium wählte, das allgemein mit typischer Frauenarbeit assoziiert wurde, thematisierte sie weibliche Lebensumstände und setzte sich kritisch mit Fragen der Geschlechterrollen auseinander. Seither kennzeichnet Trockels Werk vor allem ihre radikale Experimentierfreude. Arbeiten aus unterschiedlichsten künstlerischen Gattungen und Medien – Videos, Zeichnungen, Fotografie, Alltagsobjekte und Skulpturen – kombiniert die Künstlerin bei ihren Ausstellungen zu einer übergreifenden Konzeption. In ihren neueren Werken setzt Trockel u.a. mit Keramikgebilden/-klumpen ihre Kritik an der männerdominierten Kunstszene fort. Die ihr eigene Fetischisierung von Objekten, welche unter steter Einbeziehung aktueller Themen ihre künstlerische Entwicklung begleitet, trägt zu einem gattungsübergreifenden Oeuvre bei, das sich jeglicher Kategorisierung entzieht.
Rosemarie Trockel hat seit den achtziger Jahren ein Werk von internationalem Rang entwickelt. 2005 wurden ihre Arbeiten im Museum Ludwig, Köln gezeigt, 2003 im Museum für Moderne Kunst, Frankfurt, 1999 bespielte sie den Deutschen Pavillion auf der Biennale in Venedig und 1997 stellte sie gemeinsam mit Cartsten Höller auf der documenta X in Kassel aus. Ihre letzten Einzelausstellungen fanden u. a. statt im Centro de Arte Contemporáneo, Málaga (2017), Kunsthaus Bregenz (2016), Serpentine Gallery, London (2013), New Museum, New York (2012), Museo Reina Sofia, Madrid (2012), Kunst Museum Bonn (2011), Kunsthalle Zürich (2010), Kunstmuseum Basel (2010) und Georg Kargl Fine Arts (2008).