Mark Dion -- The Flea Market and other Object Lessons
Mark Dion, Collector in Bowler Hat (detail), 2021, Hat, ceramic penguin, mixed media 119 x 38 x 38 cm
Mark Dion, Portrait of Madame Collector (detail), 2021, Top hat, stuffed chicken, mixed media, 183 x 46 x 38 cm
Mark Dion, Perilous Adventures: Field Apparatus, 2019, suite of 19 two-color lithographs with screenprinted box
Mark Dion, An Account of the Collector in a White Bucket, 2021, Bucket, stuffed duck, mixed media, 154 x 44 x 50 cm
Mark Dion, An Account of the Collector in a White Bucket (detail), 2021, Bucket, stuffed duck, mixed media, 154 x 44 x 50 cm
Mark Dion, Flea Market (Homage to Georg Kargyl) (detail), 2021, installation, dimensions variable
Mark Dion, Flea Market (Homage to Georg Kargyl) (detail), 2021, installation, dimensions variable
Mark Dion, Flea Market (Homage to Georg Kargyl) (detail), 2021, installation, dimensions variable
Mark Dion, Flea Market (Homage to Georg Kargyl) (detail), 2021, installation, dimensions variable
Mark Dion, Flea Market (Homage to Georg Kargyl) (detail), 2021, installation, dimensions variable
Mark Dion, Flea Market (Homage to Georg Kargyl) (detail), 2021, installation, dimensions variable
Mark Dion, Flea Market (Homage to Georg Kargyl) (detail), 2021, installation, dimensions variable
Mark Dion, Flea Market (Homage to Georg Kargyl) (detail), 2021, installation, dimensions variable
Georg Kargl Fine Arts freut sich, “The Flea Market and other Object Lessons”, die fünfte Einzelausstellung von Mark Dion zu präsentieren.
Mark Dion gehört zu den politischen Künstlern, die Pionierarbeit in Fragen unseres Umgangs mit Natur, Umwelt und Ökologie geleistet haben. Die Aneignung von wissenschaftlichen Methoden, wie Feldforschung, Ordnen, Sammeln und Präsentieren von Objekten ist wesentlicher Bestandteil seiner künstlerischen Arbeit, in der er die Repräsentation von Natur in der Kultur als Indikator von ideologischen Diskursen untersucht und unsere Wahrnehmung und gängige Konventionen herausfordert.
In seinen Installationen, Skulpturen und Zeichnungen beleuchtet er den Unterschied zwischen “objektiver” rationaler wissenschaftlicher Methodik und “subjektiver” irrationaler Einflüsse.
Seine neuen großformatigen Zeichnungen, die an Schulkarten erinnern, decken enzyklopäisch mit ironischem Blick, akribischer Detailgenauigkeit und philosophischer Schärfe mannigfaltige Themen ab, wobei die Überschneidung von Realität, Fiktion, Kunst und Dokumentation ständig gegeben ist. Ihre Aktualität kontrastiert das anachronistische Erscheinungsbild mit zeitgenössischen Daten.
Über die Jahrhunderte wurden Tierdarstellungen kontinuierlich an Veränderungen in Vorstellungen und Haltungen angepasst, die kronkret auf die Zerstörung und Gestaltung von Landschaft und Natur Einfluss hatten. Skulpturen porträtieren idiosynkratisch Sammler. Das Grafikkabinett lädt zum Verweilen und Reflektieren ein.
In Wien wurde Mark Dion am Beginn der 1990er Jahre durch Georg Kargl in die komplexe Dynamik des Flohmarkts eingeführt, der sozialen Interaktionen und der Anthropologie der Dinge. Der Flohmarkt, dessen Bezeichnung von den “Marché aux Puces” in Frankreich des 19. Jh stammt, als sozioökonomische, alternative Handelsplattform für gebrauchte oder nicht mehr benötigte Gegenstände spiegelt gleichzeitig Geschichte und Philosophie einer Stadt und ihrer Bewohner wieder. Für Mark Dion ist er Ressource und Ausgangspunkt für seine Installation “Flea Market (Homage to Georg Kargl)”, der die vier Elemente - Erde, Wasser, Luft und Feuer – darstellen. Er verwendet diese voraufklärerische Organisationsstruktur, die auf die allegorischen Arrangements der Wunderkammer zurückgeht, und die disjunktive Taxonomien auf einem Flohmarkt selbst zu untersuchen und die Tradition des Stilllebens neu zu erfinden. Wie in einem Kaleidoskop breiten sich die Objekte über den Teppich, dem Spitzenstoff, dem grauen Filz und der blauen Folie aus. Der Ausstellungsraum und der Flohmarkt verschmelzen zu einem Mikrokosmos eines kulturellen Umfelds.
“The Flea Market and other Object Lessons” gibt Einblick in Dions Praxis, deren formale Untersuchungen, die Geschichte der Wissenschaftskritik im Bewusstsein der Interdisziplinarität des Wissens und des Erwerbs ökologischen Denkens im Zeitalter des Anthropozäns verbinden.