Henri Chopin
Henri Chopin - Lutte Poétique, Ausstellungsansicht, 2019, courtesy Georg Kargl Fine Arts, Foto © Lisa Rastl
Henri Chopin - Lutte Poétique, Ausstellungsansicht, 2019, courtesy Georg Kargl Fine Arts, Foto © Lisa Rastl
Henri Chopin - Lutte Poétique, Ausstellungsansicht, 2019, courtesy Georg Kargl Fine Arts, Foto © Lisa Rastl
Henri Chopin, Homage to Georg Orwell, 1984, courtesy Georg Kargl Fine Arts, Photo © Matthias Bildstein
Henri Chopin (1922-2008) zählt zu den visionären Künstlern seiner Zeit. Er war nicht nur ein bedeutender Künstler, sondern auch ein Mensch, die im kulturellen und politischen Geschehen involviert war und die wichtigsten politischen und künstlerischen Ereignisse des vergangenen Jahrhunderts miterlebt hat.
Sein Œuvre umfasst sowohl Konkrete und Soundpoesie, wie auch Skulpturen und Bilder. Chopin versuchte stets, die menschliche Stimme in ihrer reinsten Form zu zeigen. So nannte er sie auch "die rohe Urstimme der Menschheit“ und holte somit die Materialbeschaffenheit der Sprache aufs Neue zurück, indem das Klangliche und Anschauliche des Unsagbaren „affective communications“ auslöste. Dieses Kommunizieren des Unsagbaren skizziert ein „Politikfeld des Affekts“, das der Allmacht des Worts widersteht: „...one cannot continue with the allpowerful Word, the Word that reigns over all.“, schreibt Henri Chopin in seinem Artikel Why I Am The Author of Sound Poetry and Free Poetry.
In der heutigen Zeit, in der die neuen, vernetzten, öffentlichen Medien in ein Instrument der Wortmanipulation verwandelt wurden und die Instabilität und Performativität des Zeichens und dessen Bedeutung als Geisel des aktuellen „Streits um die Wahrheit“ gefangen wurde, scheint es unentbehrlich zu sein, Formen des Affekts hervorzurufen, die in anderen Erlebnissen und Reflexionen über unser Dasein und Zusammenleben münden. Die Reaktualisierung dieser kritischen, künstlerischen Form widersteht dem regressiven Aspekt der Aktualität mit einer überlebenden Potentialität.