Lenora de Barros
COISA EM SI (The Thing Itself), 1990/2020, inkjet on cotton paper, mounted on dibond, 46 x 68,73 cm
COISA EM SI II (The Thing Itself II), 2001/2020, inkjet on cotton paper, mounted on dibond, 54,88 x 40,39 cm
COISA EM SI III (The Thing Itself III), 2001/2020, inkjet on cotton paper, mounted on dibond, 54,88 x 40,36 cm
Poema (Poem), 1979/2014, Black-and-white fine art print on Hahnemühle photo rag, each 22,2 x 29,8 cm
NO PAÍS DA LÍNGUA GRANDE, DAI CARNE A QUEM QUER CARNE (IN THE COUNTRY OF THE BIG TONGUE, GIVE MEAT TO THOSE WHO WANT MEAT), 1998/2006, Inkjet print on cotton paper, 107 x 85,8 cm
Move n.1. 2019, 3 half ping pong rackets with rubber coating, 7 metal ping-pong net mounts, 3 ping pong balls printed in tampography, 130 x 170 cm
Suprematist Factory 2, 2000, half ping pong racket with rubber coating, 2 metal ping pong net mounts, 1 white ping pong ball mounted on wood bars on wall, 57,15 x 24,13 x 6,99 cm
Die Praxis von Lenora de Barros (geb. 1953, São Paulo) umfasst eine tiefgreifende Untersuchung von Sprache in ihren vielen verschiedenen Formen - sprachlich, visuell, klanglich, räumlich - und erforscht die verschiedenen Bedeutungen, die durch die Konfrontation unterschiedlicher Sprachen entstehen. In ihrem gesamten Werk ist der Körper ein konstantes Merkmal. De Barros verstrickt den Körper, das Selbst, sowohl in materielle als auch in konzeptuelle Überlegungen, um zu reflektieren, wie sie durch Sprache aufgespürt und definiert werden können, wie Sprache, der Körper und das Selbst in die Befruchtung und Reproduktion des jeweils anderen verwoben sind. Dieses Bestreben spiegelt sich in der Tat in der poetischen Genese von Werken verschiedener Medien wider - ein Text wird zu einer Fotoserie, zu einem Video, zu einer Performance, zu einer Klanginstallation. Jede Arbeit spiegelt die andere wider und spricht von einem konstanten Zustand des Werdens, einem Wechselspiel zwischen Medien und Formen, einem Körper und einem Selbst im Fluss.
De Barros wurde stark von der Gruppe Noigandres beeinflusst, den Pionieren der konkreten Poesie und Kunst. In vielerlei Hinsicht kann ihr Werk als Fortsetzung des Erbes dieser Gruppe betrachtet werden. Die Hauptanliegen der Konkreten Poesie, wie die Struktur der Wörter und ihre außersprachliche Bedeutung, finden in ihrem Werk deutlichen Widerhall. De Barros bezieht auch Elemente der Konzeptkunst, der Pop Art und des Fluxus ein und kann als Vertreterin des Postfeminismus betrachtet werden.
Ihre Arbeiten befindet sich in öffentlichen Sammlungen wie dem Hammer Museum Los Angeles, dem Museu d'Árti Conteporani, Barcelona, dem Museu de Arte Moderna, São Paulo, dem Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia, Madrid.
aktuelle Ausstellungen: "To Double Images is to Multiply or to Divide Ideas?", Georg Kargl Fine Arts, Vienna; "Retromemória", MAM, São Paulo
kommende Ausstellungen: Pinacoteca de Estado de São Paulo, São Paulo 2022; Bronx Museum, NY 2023/24