Rudolf Stingel
Die Werke des in New York lebenden Künstlers Rudolf Stingel (1956) sind eine beständige radikale Reflexion grundlegender Fragen der Malerei. Ungewöhnliche Materialien wie Teppich, bemaltes Aluminium oder Styropor stellen immer wieder aufs Neue die Vorstellungen von Kunst in Frage. Malerei und Plastik gehen eine Verbindung ein, Konzeption und schöpferischer Zufall spielen zusammen. Stingels Werke der letzten 20 Jahre spannen einen Bogen von den mit Namen, Mustern und Ritzungen versehenen Arbeiten, bei denen Ausstellungsbesucher aktiv am Entstehungsprozess mitwirkten, über Fußabdruckbilder und Styroporobjekte bis hin zu fotorealistisch gemalten Selbstporträts. Er spielt mit der Idee von Kunst und Dekoration, indem er an der Wand das installiert, was üblicherweise am Boden zu finden ist und umgekehrt. Humor, Ironie und eine eindeutige Bekenntnis zum Minimalismus bilden den Kern seines Werkes. Er kombiniert seine Liebe zur Malerei mit einem postmodernen Zweifel an ihr und er erreicht oft eine fast perfekte Balance zwischen Visualisierung und Konzept.
Große Einzelpräsentationen von Rudolf Stingel fanden in der Neuen National Galerie, Berlin (2010), im Museum of Contemporary Art, Chicago (2007), im Whitney Museum, New York (2007), im Museum moderner Kunst in Frankfurt (2004) und im Museo di Arte Contemporanea di Trento e Rovereto, Trento (2001) statt. 2006 war er auf der Whitney Biennale in New York und 2003 auf der Biennale in Venedig vertreten.