Muntean / Rosenblum
Muntean/Rosenblum (beide 1962) konzentrieren sich auf Darstellungsweisen, die in der Kunstgeschichte als tradierte Pathosformeln gelten und der klassischen Ikonografie entlehnt sind. Farbsymbolik, Handgesten und Körperhaltungen werden aus der christlich abendländischen Bildtradition übernommen, jedoch aus dem religiösen Kontext losgelöst und auf die Gegenwart angewandt. Teenager und junge Erwachsene treten meist in anonymen städtischen Kontexten auf, die urbanen Settings scheinen aus Mode- oder Lifestylemagazinen entnommen zu sein. Muntean / Rosenblum benutzen Fundstücke aus Zeitschriften und Magazinen, kollektive und mediale Bilder einer konsumorientierten Jugendkultur, um Fragen der Identität und des Subjektes aufzuwerfen. Die Zeitgeistoutfits, die Individualität und Selbstbewusstsein versprechen, stehen in scharfem Gegensatz zu den manierierten Gesten und Posen. Charakteristisch für ihre Malereien und Zeichnungen sind Untertitel in Versalien auf weißem Grund. Die vermeintlich tiefsinnigen, philosophischen Statements werden aus verschiedenen Satzfragmenten aus Magazinen aber auch philosophischen Texten zusammengesetzt. Neben den klassischen Medien wie Leinwand und Papier lassen Muntean / Rosenblum ihren Remix aus tradierter Kunstgeschichte und gesellschaftlichem Jetzt auch in Filmen und installativen Raumkompositionen anschaulich werden.
Einzelpräsentationen von Muntean Rosenblum waren unter anderem im MOCAK, Krakow (2018), Institut für moderne Kunst Nürnberg (2014), im CAC Málaga, Málaga, Spain (2012), im Mucsarnok - Kunsthalle Budapest (2009), in der Sammlung Essl (2008/09), in der Galerie für Zeitgenössische Kunst, Leipzig (2007), im Museum für angewandte Kunst Wien (2006), in der Tate Britain, London (2004) und im De Appel Museum Amsterdam (2002) zu sehen.